Große Warnstreikaktion bei Volkswagen in Braunschweig


 

Am Dienstag ging die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten bei Volkswagen ergebnislos zu Ende. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, traten heute Vormittag ca. 7.000 Beschäftigte der Braunschweiger Volkswagen-Standorte, der Volkswagen Financial Services AG und der Volkswagen Group Services in den Warnstreik.


 

Eva Stassek, erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, kommentiert den Verhandlungsstand: "Wir haben von Volkswagen ein verhandlungsfähiges Angebot erwartet. Davon konnten wir in den Verhandlungen nichts spüren. Diese Verweigerungshaltung gegenüber unseren Forderungen werden wir nicht akzeptieren!"

 


 

Uwe Fritsch, Betriebsratsvorsitzender Volkswagen Braunschweig: "Den Beschäftigten ein Angebot zu machen, das sich noch unterhalb der Fläche bewegt, ist eine Frechheit. Mit Wertschätzung hat das nichts zu tun. Wenn sich das Unternehmen jetzt nicht bewegt, legen wir noch eine Schippe drauf."


 

Oussama Ben Romdhane, JAV-Vorsitzender Volkswagen Braunschweig: "Die Herausforderungen der Zukunft wird Volkswagen nur mit gut ausgebildeten Fachkräften meistern können. Dazu gehört, dass Volkswagen weiterhin unverändert ausbildet."

 


 

Mark Seeger, IG Metall-Vertrauenskörperleiter bei Volkswagen Braunschweig: "Das Unternehmen nennt es ein Angebot. Ich nenne es eine Provokation. Heute geben wir die passende Antwort darauf."

 


 

Klaus Samischka, zuständiger Betriebsrat bei Volkswagen für die Beschäftigten der Volkswagen Group Services (ehemals Autovision), kritisierte die dortige Verhandlungskommission der Arbeitgeberseite. Sie legte bisher kein Angebot vor. Die Forderung der IG Metall umfasst ebenfalls 6 Prozent mehr Entgelt sowie den Einstieg in eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung.

 


Hintergrund:

 

Das Forderungspaket der IG Metall für die Beschäftigten von Volkswagen umfasst die Erhöhung des Entgelts um sechs Prozent für zwölf Monate, eine Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung und die Verpflichtung zur Einstellung von Auszubildenden zur Bewältigung von Digitalisierung und Transformation. In Braunschweig arbeiten zu den Bedingungen des Haustarifvertrages von Volkswagen insgesamt ca. 14.000 Beschäftigte (Volkswagen Werk und Volkswagen Financial Services).

 

Das Angebot von Volkswagen sieht beim Entgelt drei Nullmonate vor, eine Erhöhung um 3,5 Prozent ab Mai 2018, 2 Prozent ab 1. Mai 2019 mit einer Laufzeit von insgesamt 30 Monaten. Bei der Ausbildung gab es kein Entgegenkommen, bei der betrieblichen Altersversorgung nur winzige Annäherungen. Volkswagen verknüpft dies unter anderem mit dem Entfall eines freien Tages und einer erheblichen Ausweitung der 40-Stunden-Quote auf 20 Prozent der Gesamtbelegschaft.


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Bildergalerie - Warnstreik VW Braunschweig - Werk 1

(Fotos: Peter Frank, Maik Neumann (beide d&d), David Rösler)


Bildergalerie - Warnstreik Volkswagen FSAG und Werk 2

(Fotos: IG Metall)


Bildergalerie - Warnstreik Volkswagen - Werk 3

(Fotos: IG Metall)