Tarifabschluss: Mehr Geld und mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit

Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg


[Quelle: YouTube/ IG Metall - Jörg Hofmann zum Ergebnis in Baden-Württemberg]

 

Zukunftsweisend nennt der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, das Tarifergebnis für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg. Sie erhalten nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit. Flexibilität ist nicht länger ein Privileg der Arbeitgeber.



 

Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg erhalten ab April 4,3 Prozent mehr Geld und ab 2019 ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatsentgelt. Beschäftigte mit Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen oder in Schichtarbeit können das tarifliche Zusatzgeld in zusätzliche freie Tage umwandeln. Außerdem erhalten alle Beschäftigten einen Anspruch, ihre Arbeitszeit befristet auf bis zu 28 Stunden pro Woche für bis zu 24 Monate zu verkürzen.

 

Der Tarifvertrag sieht weiter eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro für die Monate Januar bis März 2018 vor sowie einen Festbetrag von 400 Euro, der spätestens im Juli 2019 fällig wird. Ab 2020 wird der Festbetrag tarifdynamisch in das Volumen des tariflichen Zusatzgelds einfließen. Davon profitieren insbesondere untere Entgeltgruppen. Der Tarifvertrag läuft bis 31. März 2020.

 


[Quelle: Facebook / IG Metall - Fragen und Antworten zum Ergebnis in BW ]

Für Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter Baden-Württemberg, hat die IG Metall gegen den Widerstand der Arbeitgeber Verbesserungen für Beschäftigte mit Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen und in restriktiven Arbeitszeitmodellen wie Schichtarbeit erreicht.

 

"Wir haben um jedes Detail hart gerungen, in den für uns entscheidenden Fragen aber ein ordentliches Ergebnis erzielt und mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit für die Beschäftigten durchgesetzt." Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, nennt den Abschluss einen Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen selbstbestimmten Arbeitszeit. zurückzukehren. 

 



Ziele erreicht

 

Die IG Metall hatte sich für diese Tarifrunde mehrere Ziele gesetzt: ein fairer Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Branche, mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Entlastung bei der Schichtarbeit.

 

"Diese Ziele haben wir erreicht", sagt Hofmann. "Die Beschäftigten erhalten eine deutliche Erhöhung ihrer Realeinkommen." Damit trage das Ergebnis der hervorragenden wirtschaftlichen Situation der Branche Rechnung. Gleichzeitig markiere der Abschluss eine Umkehr bei der Arbeitszeit. Flexibilität sei damit nicht länger ein Privileg der Arbeitgeber. Mit dem Tarifvertrag haben Beschäftigte nun den verbindlichen Anspruch, kürzer zu arbeiten, wenn sie es für sich selbst, für ihre Gesundheit oder ihre Familie brauchen.

 

Für den Ersten Vorsitzenden der IG Metall zeigt der Abschluss, dass Tarifverträge Arbeitsbedingungen im Interesse der Beschäftigten und der Unternehmen attraktiv gestalten können.

 


 

Die Tarifparteien übernehmen so gemeinsam Verantwortung dafür, dass Erwerbsverläufe gut gelingen und Fachkräfte in allen Bereichen der Industrie ihr Leben selbstbestimmter und gesünder meistern können." Der Tarifabschluss zeigt zudem, dass es den Tarifparteien gelingt, innovative und passgenaue Lösungen zu entwickeln. "Tarifverträge sind das geeignete Instrument, um Arbeitsbedingungen im Interesse der Beschäftigten und der Unternehmen attraktiv zu gestalten." 

 

Der IG Metall-Vorsitzende dankte den rund 1,5 Millionen Beschäftigten, die mit ihrer Beteiligung an den kurzzeitigen Warnstreikaktionen sowie den ganztägigen Warnstreiks der vergangenen Tage die Ziele der IG Metall eindrucksvoll und nachdrücklich unterstützt hatten. "Die IG Metall hat in dieser Tarifrunde gezeigt, was sich erreichen lässt, wenn man sich ein klares Ziel setzt und es strategisch und mit langem Atem umsetzt. Und wir haben in dieser Auseinandersetzung bewiesen, dass wir weiterhin eine große, solidarische Kraft entfalten können, um die Zukunft der Arbeit zu gestalten."


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IG Metall - metallnachrichten
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Tarif-Newsletter Nr. 6
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