Für die Beschäftigten der Volkswagen AG, der Financial Services AG und der Volkswagen Immobilien GmbH
Hannover – In der Nacht vom 20. auf den 21. Februar 2018 kam der Durchbruch. Der Tarifabschluss bei der Volkswagen AG steht. Am 28. Februar 2018 berät und entscheidet die Tarifkommission über die Annahme des Tarifergebnisses.
In der vierten Verhandlungsrunde für die gut 120.000 Beschäftigten der Volkswagen AG und der Financial Services ist in der vergangenen Nacht ein Tarifergebnis erreicht worden. Somit ist der laufende Tarifkonflikt beigelegt, der erstmals seit mehr als zehn Jahren zu Warnstreiks nach Ende der Friedenspflicht bei Volkswagen geführt hat und an dem sich mehr als 57.000 Beschäftigte aller westdeutschen Standorte beteiligt haben.
Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und Verhandlungsführer: Wir haben nach zähen Verhandlungen ein gutes Ergebnis erzielt. Deutlich mehr Geld in 2018 und 2019 sowie eine Verdreifachung des tariflichen Arbeitgeberbeitrages zur betrieblichen Altersvorsorge sind die materiellen Kernpunkte des Abschlusses.
Der Beitrag zur BTR I wird zukünftig deutlich erhöht und tarifdynamisch. Die Ausbildungsverpflichtung von Volkswagen konnte um drei weitere Jahre verlängert werden. Alle Verbesserungen konnten nur durchgesetzt werden, weil sich die Kolleginnen und Kollegen bei Volkswagen dafür eingesetzt haben. Die Warnstreiks und Protestaktionen waren ein voller Erfolg!
Link-Tipp
Tarifeinigung bei VW
NDR//Aktuell - 21.02.2018 - 14:00 Uhr
Die Verhandlungen zwischen Konzern und Gewerkschaft sind beendet: Die 120.000 VW-Beschäftigten erhalten mehr Geld.
Von Mai an steigen die Einkommen um 4,3 Prozent. » Hier geht es zum TV Beitrag «
Verhandlungsführer äußern sich zu VW-Tarifergebnis
Hallo Niedersachsen - 21.02.2018 - 14:02 Uhr
4,3 Prozent mehr Lohn, Zusatzgeld oder freie Tage - darauf haben sich Volkswagen und die IG Metall in ihren Tarifverhandlungen geeinigt. Beide Seiten zeigen sich zufrieden. » Hier geht es zum TV Beitrag «
Der Kompromiss für den neuen Haustarifvertrag gilt bis 30. April 2020 und beinhaltet im Einzelnen folgende Punkte:
- Von Mai 2018 an steigen die Entgelte um 4,3 Prozent.
- Für die Monate Februar, März und April gibt es insgesamt 100 Euro brutto Einmalzahlung
- Schub für die Betriebliche Altersvorsorge: ab Juli 2019 monatlicher Rentenbaustein über 90 Euro statt bisher 27 Euro. Ab Januar 2020 dann 98 Euro monatlich – Betrag wird tarifdynamisch.
- Ab 2019 kommt ein tarifliches Zusatzgeld. Es beträgt 27,5 Prozent eines jeweiligen Monatsentgelts und wird jeweils im August ausgezahlt.
- Bestimmte Beschäftigtengruppen können das tarifliche Zusatzgeld in sechs freie Tage umwandeln.
- Diese Wahloption auf Umwandlung in freie Tage gilt für Beschäftigte mit besonderen privaten oder beruflichen Belastungen (Eltern mit Kindern bis zehn Jahre, ihre Angehörigen Pflegende, Beschäftigte in Schichtarbeit). Zudem kann die Wahloption dank ausgehandelter Öffnungsklausel künftig per Betriebsvereinbarung im Einvernehmen zwischen Unternehmen und Betriebsrat auf weitere Beschäftigtengruppen ausgeweitet werden.
- Das Unternehmen garantiert bis Ende 2020 jährlich 1400 neue Ausbildungsplätze.
- Die Ausbildungsvergütungen steigen ebenfalls um 4,3 Prozent. Zudem fließen ab 2019 auch die 27,5 Prozent tarifliches Zusatzgeld. Für die Monate Februar bis April gibt es 70 Euro Einmalzahlung.
- Der Haustarifvertrag läuft bis 30. April 2020 und endet damit, wie zuletzt, einen Monat hinter der Fläche.
Bezirksleiter und Verhandlungsführer Thorsten Gröger, zeigt sich begeistert vom Verhandlungsergebnis: „Der Weg war lang, nach einer Warnstreikwelle, zahlreichen unnötigen Provokationen wie dem Wunsch des Unternehmens, Heiligabend und Silvester als zusätzlichen Arbeitstag einzubringen und einer langen Nacht der Verhandlung haben wir ein Ergebnis erzielt, über das sich die Beschäftigten bei Volkswagen und Financial Services sehr freuen können. Dieser Abschluss ist wegweisend: eine deutliche Erhöhung beim Entgelt und obendrein eine Verdreifachung des Beitrags zur Altersversorgung samt Tarifdynamik.“ (Pressinformation Nr. 41/2018 des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)