Schon im Juni hat die IG Metall über die wichtigsten Ergebnisse der ELAB 2.0-Studie berichtet. Sie beschreibt mögliche Folgen eines Umstiegs auf Elektrofahrzeuge für die Beschäftigten in der Autoindustrie. Jetzt liegt die vollständige Studie vor.
Als die Zahlen der ELAB 2.0-Studie im Sommer bekannt wurden, stießen sie in den Betrieben und den Medien auf viel Beachtung. Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) hatten sich in Szenarien mit den künftigen Auswirkungen der Elektromobilität auf die Arbeitsplätze in der Auto- und Zulieferindustrie befasst.
Danach könnten bis 2030 rund 100 000 Beschäftigte beim Antriebsstrang betroffen sein und müssten sich neu- oder umqualifizieren. Das ist fast die Hälfte der Beschäftigten, die zurzeit bei Herstellern und vor allem Zulieferern Komponenten des Antriebsstrangs entwickeln, herstellen oder montieren.
Etwa 25 000 Arbeitsplätze könnten durch die Elektrifizierung (Komponenten wie Batterien und Leistungselektronik) neu entstehen, prognostizierten die Forscher. In der vollständigen Studie empfehlen die Forscher auch Konsequenzen, die Betriebe, Politik und Wissenschaft ziehen sollten, um Beschäftigung und Wohlstand zu sichern.
Die Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts gehen davon aus, dass die Elektromobilität zu einem Beispiel für erfolgreichen Strukturwandel werden kann: wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. So müssten die Unternehmen die eigenen Beschäftigten für den bevorstehenden Wandel sensibilisieren und qualifizieren. Sie betonen, dass es dabei wichtig ist, die Betriebsräte einzubeziehen.
Die Studie hat die IG Metall initiiert. Beteiligt am Projekt ELAB 2.0 waren außerdem: BMW, Daimler, VW, Bosch, Mahle, Schaeffler und der Verband der Automobilindustrie.
Weitere Informationen:
(Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO)
Quelle: IG Metall Extranet // Fraunhofer IAO