Der Betrieb ist unser Handlungsfeld. Die Gesellschaft der Handlungsrahmen. Wer erfolgreich sein will, muss beides im Auge behalten.
Was sind Vertrauensleute? Was tun sie für die Beschäftigten? Und bei welchen Themen können Vertrauensleute mitentscheiden? Der Animationsfilm erklärt informativ und unterhaltsam die Arbeit der Vertrauensleute.
[Quelle: YouTube / IG Metall] - Was sind Vertrauensleute -
[Quelle: YouTube / IG Metall] - VW-Vertrauensleutekonferenz in BS -
Die IG Metall erklärt, was Vertrauensleute sind
Vertrauensleute sind die Partner des Vertrauens der Beschäftigten. Unabhängig davon, ob es um Probleme am Arbeitsplatz, den Tarifvertrag oder den Kontakt mit der IG Metall-Geschäftsstelle geht. Wir erklären, was Vertrauensleute tun und warum sie wichtig sind.
Eine hohe Arbeitsintensität und damit einhergehenden Stress gibt es in fast allen Unternehmen. Doch er ist verschieden. Werden am Montageband die Takte immer schneller vorgegeben, sind das andere Probleme als in den Büros oder den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Dort arbeiten die Beschäftigten beispielsweise häufig an Projekten. Etwa Ingenieure identifizieren sich stark mit ihren Aufgaben und die meisten machen ihre Arbeit gern. Leider sind Projekte zeitlich oft zu knapp bemessen und die Belastung daher hoch. Nach solchen Phasen wünschen sich viele einen Ausgleich, um neue Kraft zu tanken. Auch hier sind Vertrauensleute Ansprechpartner.
Arbeitsbelastungen prägen für die Mehrheit der Beschäftigten den Arbeitsalltag. Das ist das Ergebnis des neuen DGB-Index Gute Arbeit, der am 3. Dezember 2015 in Berlin vorgestellt wurde. Knapp 57 Prozent der befragten Beschäftigten fühlt sich bei der Arbeit gehetzt und steht unter Zeitdruck. 55,7 Prozent beklagten häufige Störungen und Unterbrechungen bei der Arbeit und 54,4 Prozent verrichten ihre Tätigkeit in einer ungünstigen Körperhaltung. Dass alle diese Belastungen auf Dauer zu Gesundheitsproblemen führt, liegt auf der Hand.
Neben diesen drei Faktoren beim Thema Arbeitsbelastung gibt es weitere Belastungen, die die Beschäftigten in der Produktion und in den Büros unter Druck setzen. Arbeitsinhalte werden digitalisiert und die gesundheitlichen Belastungen durch Bildschirmarbeit sowie die besondere Arbeitssituation in Großraumbüros werden häufig nicht richtig anerkannt. Doch die Vertrauensfrauen und -männer kennen die Probleme, da sie im selben Bereich tätig sind. Und: Sie wissen, wo Hilfe zu finden ist, denn sie haben die Kontakte zum Betriebsrat und zur IG Metall.
Die Arbeitswelt wird immer komplexer. Auch in der Produktion wandeln sich die Bedingungen. Digitalisierung und Industrie 4.0 wälzen die Arbeitsprozesse um. Wo früher am Band die Mitarbeiter Hand in Hand gearbeitet haben, ändern sich nun durch den Einsatz von Robotern die Arbeitsvorgänge und -abläufe. Das stellt die Beschäftigten vor neue Herausforderungen und führt zu neuen Ängsten. Dann ist es wichtig, den richtigen und einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, der sich informiert und für die Kolleginnen und Kollegen einsetzt.
Merke: Vertrauensleute sind neben dem Betriebsrat, Ansprechpartner für die Beschäftigten im Betrieb. Vertrauensleute sind nicht gesetzlich institutionalisiert. Trotzdem haben sie eine große Bedeutung. Sie sind meist näher dran an der täglichen Arbeit der Beschäftigten und damit auch an deren Sorgen und Anliegen.
Welche Rolle ihnen dabei zukommt, zeigt unser Schaubild.
Unser Handeln wirkt -
IG Metall-Betriebsräte und -Vertrauensleute
Teilhabe und Demokratie im Betrieb sind keine Selbstläufer. Sie durchzusetzen erfordert Mühe, Zeit und einen langen Atem. Gewerkschafter im Betrieb denken mit und bringen konstruktive Ideen ein – das ist unser Geschäft.
Wir stehen für ein gutes Leben, Gerechtigkeit, Freiheit, Solidarität, Gleichheit, Würde, Anerkennung und Respekt. Unsere Werte sind die Basis dafür, dass sichere und faire Arbeit und Zukunftsbedingungen tatsächlich durchgesetzt werden. Die jahrzehntelange Erfahrung der IG Metall ist gefragt, vor allem unser Geschick als konstruktiver Verhandlungspartner. Durch unser Engagement setzen wir Standards.
Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, wenn es Probleme gibt
Dabei kommen wir auch um Konflikte nicht herum. Und das wollen wir auch nicht. Denn Konflikte bieten Chancen. Die Beteiligung der Belegschaften kann dazu führen, dass sich etwas verändert, ein Tarifvertrag durchgesetzt oder die Beschäftigung gesichert wird. Wir lösen die Konflikte nicht aus, tragen die Probleme nicht in die Arbeitswelt. Sie sind bereits da. In vielfältiger Form und auf verschiedenen Ebenen. Wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht fair bezahlt werden und der Missbrauch durch Leiharbeit toleriert, wo die Zukunft des Unternehmens aufs Spiel gesetzt oder gegen die Interessen der Beschäftigten gehandelt wird, da wollen wir nicht wegschauen.
Sicherheit, Gerechtigkeit, Perspektiven und eine Zukunft in Arbeit gibt es nicht ohne Konflikte. Es liegt an uns, der IG Metall, unseren Mitgliedern und Betriebsräten im Betrieb, diese bestehenden Konflikte aufzugreifen, sie zum Thema zu machen und im Sinne der Beschäftigten erfolgreich zu lösen.
IG Metall-Betriebsräte sind Interessenvertreter
Der Betriebsrat ist die gesetzliche Interessenvertretung der Beschäftigten – aber kein Stellvertreter der Beschäftigten. Der Betriebsrat wird von der gesamten Belegschaft für vier Jahre gewählt. Interessenvertretung bedeutet, die Bedürfnisse der Beschäftigten zu kennen, ernst zu nehmen und Lösungen zu finden.
Gemeinsam, auf Augenhöhe, solidarisch und konsequent. Die größten Einflussmöglichkeiten im Unternehmen hat der Betriebsrat bei den „sozialen Angelegenheiten“: Etwa bei Fragen zum täglichen Arbeitsbeginn, zur Festlegung von Prämien oder der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
Ein kompetenter Partner in Sachen Arbeit ist unersetzlich
Unterstützt werden die Betriebsräte durch ein Netz von IG Metall-Vertrauensleuten, die ehrenamtlichen Vertreter der IG Metall im Betrieb. Sie werden von den IG Metall-Mitgliedern gewählt. Zu ihren Aufgaben gehört es, über die Rechte aus Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen zu informieren. Und auch über Gesetze zum Gesundheitsschutz und zur Arbeitssicherheit.
Die Vertrauensleute diskutieren mit den Mitgliedern über Tarifforderungen, informieren über die Politik der IG Metall und stellen außerdem die Kandidaten für die Betriebsratswahl auf.
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) ist sozusagen die Junior-Variante des Betriebsrats. Sie vertritt die Interessen der jungen Beschäftigten und Auszubildenden. Unsere aktiven Mitglieder, Betriebsräte und Vertrauensleute beweisen das täglich.
Auf die Entscheidungen von Unternehmern, Managern und Vorgesetzten können wir Einfluss nehmen – das ist gesetzlich verbrieft. Doch auch der beste Betriebsrat kann nichts bewirken, wenn die Beschäftigten und vor allem die Mitglieder der IG Metall ihm nicht den Rücken stärken. Nur gut organisierte Belegschaften können gemeinsame Interessen erfolgreich durchsetzen.
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